Der Favorit setzte sich durch

Bei fast optimalen Wetterbedingungen gingen am Wochenende die Bayerischen Meisterschaften in der Altersklasse 12/14 der Jungen über die Bühne. Der Bayerische Golfverband hatte in den Golfpark Rothenburg-Schönbronn geladen und 66 Jungen waren dem Ruf gefolgt, um den Titel zu kämpfen. Am Ende machten Bjarne Murr und Henry Liebwein das Rennen.

Durch die anhaltende Trockenheit präsentierte sich der Platz an den zwei Turniertagen als hart und trocken, was die Bälle verspringen aber auch wunderbar rollen ließ. Für die Longhitter war das hohe Gras teilweise eine Herausforderung und aufkommender Wind am Sonntag musste bei den Schlägen mit einkalkuliert werden, doch insgesamt waren sich die Turnierteilnehmer und deren Begleitpersonen einig: “Es sind hier wunderschöne Bedingungen.”

Nach dem erste Turniertag am Samstag zeichnete sich ein kleines Favoritenfeld ab, das einen spannenden Turnierabschluss versprach. Angeführt wurde dieses Feld vom letztjährigen Turniersieger in beiden Altersklassen, Bjarne Murr. Der 13-jährige konnte sich am Samstag mit 73 Zählern immerhin um einen Schlag von seinen Verfolgern absetzen, obwohl er sich am 16. Loch mit zwei Schlägen ins Wasserhindernis mit entsprechenden Strafschlägen einen kleinen Patzer erlaubt hatte. “Er ist trotzdem mit Par ins Ziel gekommen. Dass er die Flinte nicht ins Korn geworfen hat, sondern dabeigeblieben ist, war der Knackpunkt”, zeigte sich Vater Christian Murr stolz über die Resilienz seines Sohnes. “Er hat gezaubert”, freute sich auch Mutter Ann- Kristin. Der Sohn selbst nahm den Turnierverlauf am Samstag mit Humor und erklärte: “Sich selbst zu motivieren ist nicht schwer, wenn man die richtigen Methoden hat.” Dann verriet er grinsend: “Ich haue meinen Schläger auf den Platz – aber natürlich so, dass der Rasen nicht beschädigt wird.” Dennoch sorgten das Ergebnis und die guten Leistungen seiner Konkurrenten dafür, dass der Wettbewerb um den Meistertitel am Sonntag noch einmal richtig Fahrt aufnahm. Maxi Lachner und Henry Liebwein konkurrierten im direkten Vergleich mit dem Favoriten. Nur jeweils ein Schlag trennte sie davon, mit ihm gleichzuziehen. Auch Sebastian Volk und Fabian Buhl waren ihm so dicht auf den Fersen. Vincent El Husseini, Ben Nelitz und Timo Issler zogen mit 77 nach und Luis Hoyler nahm mit 78 einen Platz im dritten Favoriten- Flight ein.

“Er sieht zuversichtlich aus”, freute sich Großvater Assem El Husseini über die Körpersprache seines Enkels, der auf Platz sechs gestartet war und damit im vorletzten Flight des Turniers das 18. Loch erreichte, welches zwar nicht lang, doch selektiv ist. Wie er beobachteten Begleitpersonen wie Eltern gespannt die letzten Schläge des Turniers, um damit ein Gefühl für den Ausgang zu bekommen. Das enge Feld am Vortag versprach einen spannenden Wettbewerb und bis zum Ende war nicht komplett abzulesen, wer tatsächlich das Rennen macht.

Am Ende ging es dann buchstäblich Schlag auf Schlag. Bereits fertige Teilnehmer und ihre Eltern versammelten sich am 18. Loch, um zu bezeugen, wie Bjarne Murr seiner Favoritenrolle gerecht wurde und mit einem Abschlussergebnis von 147 den Sieg einheimste. Damit konnte er sich vier Zähler Abstand sichern zu Maxi Lachner und Henry Liebwein, die ihm als zweit- und drittplazierte auf dem Siegertreppchen der AK 14 folgten. “Ich bin nicht mental in Not gekommen”, freute sich Ann- Kristin Murr über den Sieg des Sohnes und seine gute Tagesform. Beide Eltern folgten dem Sohn über die kompletten 18 Löcher, um ihn mental zu unterstützen. Sie sind stolz, dass der Sohn, um dessen Golfleidenschaft sich das ganze Familienleben dreht, sich so souverän geschlagen hat. Die Antwort auf die Frage, wie die Familie einen Sieg feiert, war da fast ernüchternd. “Zusammenpacken, Heimfahren und morgen Schule”, fasste Vater Christian zusammen und Sohn Bjarne bestätigte die Pläne mit einem Schulterzucken. Das hielt ihn aber nicht davon ab, den Meisterschaftspokal fast liebevoll in den Arm zu nehmen und sich im Stillen an seinem Erfolg zu freuen.

Etwas lauter ging es da beim Sieger der AK 12 zu. Henry Liebwein, der sich am Samstag auf Platz drei im Feld positionieren konnte, schaffte es schließlich, diesen dritten Platz zu halten und somit den dritten Platz in der AK 14 zu erreichen. In der Altersklasse 12 setzte er sich schließlich gegen Lennox David Wex und Ben Nelitz durch und ging als Sieger aufs Treppchen. Der Gewinner bekam statt einer Sektdusche eine dem Wetter und seinem Alter angemessene Wasserdusche von seinen Fans und freute sich mit einer schnellen Siegesrunde ums Green. “Es deutet sich an, dass sich die AK 14 in Zukunft wieder vor einem neuen Spieler in Acht nehmen muss”, merkte BGV-Referee Andreas Mundt in seiner kleinen Laudation an den Sieger an.

Insgesamt lobte der Schiedsrichter außerdem die erzielten Ergebnisse des Turniers und hob besondere Leistungen einzelner Spieler gesondert hervor. So konnten Toni Baumgärtner, Fabian Hollmann und Maxi Lachner an der schwierigen 18 ein Birdie spielen und von Timo Issler bekamen die Zuschauer an Bahn 10 ein Eagle zu sehen. Besonders lobte er auch die Leistung des jüngsten Teilnehmers im Feld. Der erst achtjährige Leo Welscheid vom Golfclub Fürth belegte am Ende den 61. Platz mit 208 Schlägen. Eine gute Leistung für den Neustarter mit noch jeder Menge Luft nach oben in den folgenden Jahren.

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